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Werbebeitrag Experteninterview

Rheumatische Schmerzen

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können die Lebenserwartung verkürzen und unter bestimmten Umständen sogar lebensgefährdend sein. Deshalb ist es besonders wichtig, sie frühzeitig zu erkennen, sagt der Rheumatologe Prof. Dr. med. Gerd-Rüdiger Bur- mester. Ein Interview über neuartige Behandlungs- methoden und die oft schwierige Diagnosestellung.

HERR BURMESTER, WAS SIND ENTZÜNDLICH- RHEUMATISCHE ERKRANKUNGEN?

Das sind Erkrankungen, bei denen das Immunsystem überreagiert und Entzündungen im Körper, vor allem an den Gelenken, verursacht. Das zeigt sich oft durch starke Schmerzen an den Gelenken. Bei der rheumatoiden Arthritis etwa an den Fingergelenken oder bei der Spondyloarthritis an der Wir­belsäule, insbesondere den Kreuzdarmbeingelenken im tiefen Rückenbereich. Insgesamt gibt es aber über 200 verschiedene Krankheitsbilder, die unter den Oberbegriff „rheumatische Erkrankungen“ fallen.

WANN SOLLTE ICH DENN HELLHÖRIG WERDEN UND ZUM ARZT ODER ZUR ÄRZTIN GEHEN?

Wenn Sie Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken haben, etwa den Fingern, Knien oder im Rücken und die Schmerzen sich bei Bewegung bessern, sollte ärztlich abgeglichen werden, ob es sich um eine entzündlich­rheumatische Erkrankung handeln könnte. Die Abgrenzung zu anderen Krankheiten ist allerdings nicht einfach und leider gibt es zu wenige Rheumatolog/­innen in Deutschland, die auf diese Erkrankungen spezialisiert sind. Deshalb ist es wichtig, dass auch Hausärzte und Orthopäden/­innen die Symptome für solche entzündlich­rheumatischen Erkran­kungen richtig deuten und die Patienten und Patientinnen gegebenenfalls zu uns Rheumatolog/­innen weiterverweisen.

WIE KÖNNEN ÄRZT/-INNEN ERKENNEN, DASS ES SICH TATSÄCHLICH UM EINE ENTZÜNDLICHE- RHEUMATISCHE ERKRANKUNG HANDELT?

Ein wichtiger Teil der Diagnosestellung ist die Befragung der Patient/­innen über ihre Symptome und die genaue Unter­suchung der Gelenke sowie der Wirbelsäule. Blutanalysen und bildgebende Untersuchungen, wie zum Beispiel Ultraschall oder MRT, vervollständigen dann das Bild.

WARUM IST ES SO WICHTIG, DIESE KRANKHEITEN FRÜH ZU ERKENNEN?

Wenn sie früh erkannt werden und die Therapie früh einsetzt, können größere Einschränkungen vermieden werden und das Krankheitsbild praktisch vollständig zurückgedrängt werden. Die Lebenserwartung und die Lebensqualität ist durch moderne Behandlungsmethoden heute in der Regel genauso hoch wie bei Nicht­Betroffenen.

WIE WERDEN DIESE KRANKHEITEN DENN HEUTE BEHANDELT?

Die Behandlung besteht aus verschiedenen Säulen. Da ist zu­ nächst die sehr wichtige medikamentöse Säule. Die Betroffenen bekommen Medikamente, die ihr Immunsystem wieder in geordnete Bahnen lenken. Daneben müssen Betroffene ihre Ernährung umstellen: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass mediterrane Kost, die aus viel Gemüse, Olivenöl, Nüssen, Fisch besteht, die Erkrankung verbessert. Auch ist es wichtig, das Rauchen einzustellen und ein normales Gewicht zu hal­ten oder zu erreichen. Zudem sind regelmäßige Bewegungen sowie Fitness­Training sehr hilfreich, da auch dadurch das Immunsystem positiv beeinflusst wird.

GIBT ES EINE VOLLSTÄNDIGE HEILUNG?

Es existieren seit neuestem Therapieansätze, die das Immun­ system bildlich gesprochen wieder auf normal zurücksetzen. Etwa durch eine Stammzellentherapie oder eine sogenannte CAR­T­Zellen­Therapie. Es gibt bereits Patient/­innen, die damit wieder völlig gesund wurden, sofern wir es über die jetzigen Zeiträume schon beurteilen können. Aber diese Therapien sind sehr aufwendig und wurden bisher nur bei speziellen, besonders schwer betroffenen Patient/­innen mit systemischen Autoimmunerkrankungen durchgeführt.

Dr. Julia Egleder