Werbebeitrag Experteninterview

Fortschritt für Herzinsuffizienzpatienten

Die Digitalisierung ermöglicht es, den Gesundheitszustand von Patienten mit Herzkreislaufproblemen engmaschig zu überwachen und so Leben zu retten. Roberto Belke, Geschäftsführer BIOTRONIK Deutschland, über die Vorteile einer digitalen Versorgungsmanagementplattform und die Herausforderungen für die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen.

Seit 1963 entwickelt BIOTRONIK Therapielösungen für Herzkreislaufpatienten. Wo stehen Sie?

Wir haben früh erkannt, dass es nicht nur wichtig ist, Patienten mit einem Implantat zu versorgen - sondern, dass die Qualität der Therapie davon abhängt, ob Veränderungen im Implantat- und Herzzustand eines Patienten rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Hierzu entwickelte BIOTRONIK vor über 20 Jahren das weltweit erste web- basierte Telemonitoringsystem für Implantatpatienten: BIOTRONIK Home Monitoring. Damit war es Kardiologen erstmals möglich, tagesaktuelle Patientendaten telemedizinisch zu empfangen und die Implantat- und Herzaktivität engmaschig aus der Ferne zu überwachen.

Unsere jüngste Innovation heißt inCareNet HF, eine digitale Lösung zur ganzheitlichen Versorgung von Herzschwächepatienten. Herzinsuffizienz ist eine komplexe und vielschichtige Erkrankung, deren Behandlung eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen, ambulanten und stationären Behandlern erfordert. Die Plattform führt alle Diagnostik- und Therapieinformationen vom Hausarzt, Kardiologen bis zur Reha zentral zusammen.

Was leistet die Plattform genauer?

inCareNet HF integriert sowohl Vitalparameter aus implantierten als auch externen Geräten, wie zum Beispiel Blutdruck, EKG oder Sauerstoffsättigung und stellt sie übersichtlich dar. So können ÄrztInnen den Zustand ihrer Patienten augenblicklich erfassen. Herzinsuffizienz, das heißt die mangelnde Fähigkeit des Herzens effektiv Blut durch den Körper zu pumpen, ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Sie verläuft meist schleichend, sodass Verschlechterungen zu spät erkannt werden. Mit inCareNet HF können gesundheitliche Veränderungen und Trends früh erkannt und Notfälle vermieden werden. Und die Patienten fühlen sich sehr viel sicherer, weil sie „ihren Arzt mit dem Patientengerät quasi mit nach hause nehmen“.

Wann ist die Lösung verfügbar?

Die Technik ist da und Patienten haben rechtlich Anspruch auf die telemedizinische Betreuung. Aber die politischen Gremien können sich nicht auf die Vergütung einigen. Bedauerlich, dass es so lange dauert, den GBA-Beschluss zur telemedizinischen Betreuung für Patienten in der häuslichen Umgebung umzusetzen. Nicht nur, weil es medizinisch empfohlen ist, sondern weil Patienten dadurch besser geschützt und bedarfsorientiert versorgt werden könnten.Ohne Früherkennung gibt es keine zeitnahe Intervention, ohne rechtzeitige Intervention können Notfälle und Krankenhauseinweisungen nicht vermieden – und das Potenzial einer 60 Prozent höheren Überlebenschance nicht genutzt werden. Es wäre schön, wenn die Kassen den Weg für den Aufbau der Monitoringzentren endlich freigeben!

inCareNet HF ist für Herzinsuffizienzpatienten konzipiert. Ist eine Ausweitung auf andere Bereiche denkbar?

Ja klar, wenn die Inhalte, Prozesse und das Personal in den Monitoringzentren entsprechend angepasst werden. Gerade Flächenländer wie Sachsen-Anhalt, wo jährlich mehr Menschen an Herzinsuffizienz als an Krebs sterben, könnten hiervon profitieren.

Sehen Sie Vorteile in Künstlicher Intelligenz (KI)?

Telemonitoring generiert sehr viele Daten. KI ermöglicht es, diese effizient zu analysieren, zu filtern und zu strukturieren und so patientenindividuelle Risikoprofile und geeignete Präventionsmodelle abzuleiten.

Welche Rolle spielt der Arzt künftig?

Er wird eine zentrale Rolle behalten – aber sie wandelt sich. Der Informationsradius vergrößert sich und ermöglicht medizinisch fundiertere Entscheidungen und maßgeschneiderte Therapien.

www.biotronik.com

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