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Elektrostimulation bei Fußheberschwäche

Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson oder ein Bandscheibenvorfall. Das sind nur einige von vielen möglichen Ursachen für eine Fußheberschwäche. Eine neuartige Therapie mittels Elektrostimulation schafft Abhilfe.

Früher war Ursula Mannich immer aktiv, aber seit ihrem Schlaganfall traut sie sich kaum mehr aus dem Haus und wenn, dann nur für sehr kleine Runden. Der Arzt hat eine Fußheberschwäche bei ihr diagnostiziert. „Der Nerv, der für die Steuerung der Fußmuskulatur zuständig ist, arbeitet nicht mehr richtig“, sagte er zu Ursula Mannich. Die Folge ist eine mangelnde Kontrolle über den Fuß beim Gehen. Betroffene schleifen oft den Fuß nach oder laufen auf der Fuß-Außenkante. Dadurch kann jeder noch so kleine Absatz oder Unebenheit, zu einer gefährlichen Stolperfalle werden. Und damit jeder noch so kleine Gang zu einem riskanten Abenteuer. Ursula Mannich leidet sehr darunter, dass sie sich nicht mehr wie früher bewegen kann.

Behandlungsmöglichkeiten

Sie versucht zu Hause so gut es geht ihr Bein zu trainieren und trägt eine Orthese, das ist eine stabilisierende Schiene am Fuß. Auch hatte sie direkt nach dem Schlaganfall Krankengymnastik, um ihre Bein- und Bauchmuskeln zu trainieren, aber einen dauerhaften Erfolg hatte sie mit diesen Methoden nicht. Dabei ist es so wichtig, eine Fußheberschwäche zu behandeln. Denn die möglichen Folgeschäden sind massiv. Durch den „unrunden“ Gang werden Knochen, Muskeln und Sehnen stark belastet und es können Rücken- und Gelenkschmerzen auftreten. Ebenfalls entscheidend: Der Körper baut Muskeln ab, die nicht regelmäßig benutzt werden. Diese werden gerade im fortgeschrittenen Alter nur noch langsam wieder neu aufgebaut.

Hochmoderne Technik

Dann macht eine Bekannte Ursula Mannich auf die Möglichkeit der Elektrostimulation aufmerksam. Bei der funktionellen Elektrostimulation wird direkt unter dem Knie eine Manschette angesetzt. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das bereits erfolgreich in der Neurorehabilitation eingesetzt wird. Diese Manschette ist mit Elektroden versehen und gibt über die Haut Impulse an Nerven und Muskel ab. Die elektrische Stimulation ersetzt die Reize des zentralen Nervensystems und übernimmt damit die Arbeit des geschädigten Nervs.

„Mein Gang ist dadurch deutlich besser geworden. Ich bleibe stabil, fühle ich mich sicher und der Fuß wird genau im richtigen Moment angehoben“, sagt Ursula Mannich. „Und das Tolle ist: Ich werde von Woche zu Woche selbstsicherer.“ Denn Ausdauer, Kniebeweglichkeit und Gangsicherheit wachsen mit jedem Schritt.

Sophie Müller

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