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Ein Lebenswerk für die nächste Generation

Marion Köhler* ist schon immer ein fröhlicher und lebens- bejahender Mensch gewesen. Sie lebt den Moment und hat sich über ein Testament bisher nur wenige Gedanken gemacht. Bis das Schicksal sie mit Mitte 60 hart trifft: Bei Marion wird Brustkrebs im Endstadium diagnostiziert. Ihr Mann ist bereits verstorben und zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter ist das Verhältnis schwierig. „Die sind auch gut abgesichert“, sagt sie. „Ich will Menschen helfen, die keinen so guten Start ins Leben hatten.“

In einer Zeitung entdeckt sie eine Annonce von SOS- Kinderdorf zur Nachlassabwicklung. Darin steht, dass nicht nur Geld, sondern auch andere Güter wie ganze Häuser nach dem Tod an SOS-Kinderdorf vererbt werden können. Marion Köhler hat eine Immobilie. Sie ist ihr Ein und Alles, ihr Lebenswerk. In dieses Haus hat sie ihr ganzes Geld und all ihre Liebe gesteckt. Das Haus liegt in einem ruhigen Wohngebiet, hat einen gepflegten, schönen großen Garten mit bunten Blumen und einen Swimming- pool. Alles ist liebevoll eingerichtet.

Marion Köhler informiert sich in einem persönlichen Ge- spräch beim SOS-Kinderdorf e.V. über ihre Möglichkeiten. Ihr Wunsch: Sie möchte, dass ihr Lebenswerk sinnstiftend nachwirkt und setzt SOS-Kinderdorf e.V. als rechtmäßigen Erben ein.

Manchmal verändern Schicksalsschläge die Lebens- umstände, wie auch im Fall von Marion Köhler. Am Krankenbett spricht sie sich mit ihrem Sohn aus. In einem letzten Telefonat mit einer Mitarbeiterin des SOS-Kinder- dorf e.V. versichert sie sich, dass alles nach ihren Vor- stellungen ordnungsmäßig geregelt wird. Das ist alles, was für Marion Köhler zählt: Zu wissen, dass sie alles genauso hinterlässt, wie sie es sich gewünscht hat, lässt ihr die Last von den Schultern fallen. Ihr Testament ist geregelt und das gute Gefühl, Kinder und Jugendliche damit zu unter- stützen, bleibt.

*Name, Abbildung und Details zum Schutz der Privatsphären geändert

Christina Körte

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