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Dem Knochenabbau vorbeugen

Von Osteoporose sind hierzulande viele Menschen betroffen. Was hat es damit auf sich und wie kann man den brüchigen Knochen vorbeugen?

Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt. Bei dieser Krankheit werden Knochen porös und brechen leicht. Das passiert, wenn vom Körper nicht ausreichend Knochenmasse aufgebaut oder der Knochen zu schnell abgebaut wird. Haupt- sächlich sind ältere Personen betroffen, vor allem Frauen. Der Grund dafür ist, dass die Knochen von Frauen bis zu den Wechseljahren durch das Geschlechtshormon Östrogen gut geschützt sind. Lässt die Produktion dieses Hormons während der Wechseljahre hingegen nach, fällt dieser Schutz weg. Das Risiko für Osteoporose steigt. In manchen Fällen tritt die Krank- heit als Folge anderer Erkrankungen auf, wie etwa chronischen Magen-Darm-Erkrankungen oder rheumatoider Arthritis.

Risikofaktoren und Folgen

Allgemein verringert sich die Knochenmasse etwa ab dem 30. Lebensjahr. Für Frauen ist dies gravierender als für Männer, da sie ohnehin eine geringere Knochenmasse aufweisen. Hinzu kommen Risikofaktoren wie eine ungenügende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D, ein bewegungsarmer Lebensstil, der Konsum von Zigaretten und Alkohol oder die Einnahme bestimmter Arzneimittel. Die Folgen der Erkrankung sind für die Betroffenen mitunter stark belastend. Deformationen der Wirbelsäule, einer Verringerung der Körpergröße und Oberschenkelfrakturen verursachen chronische Schmerzen. Einschränkungen der Beweglichkeit und psychische Belastun- gen können die Folge sein. Wiederkehrende Knochenbrüche sind nicht selten Ursache einer Pflegedürftigkeit bei älteren Frauen. Traurige Prognose: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass sich die Zahl der durch eine Osteoporose bedingten Knochenbrüche in den kommenden Jahrzehnten weiter erhöhen wird.

Therapie und Vorbeugen

Bei der Therapie der Osteoporose versucht man entweder den Knochenaufbau zu fördern oder den Knochenabbau zu verhindern. Dafür stehen mehrere Medikamente zur Verfügung. So soll das Voranschreiten der Erkrankung gebremst werden. Hinzu kommt die notwendige Aufnahme bestimmter Mineralstoffe, damit die Pa- tienten und Patientinnen mit genügend Kalzium und Vitamin D versorgt sind. Da dies gerade im Hinblick auf Vitamin D oftmals mit der Ernährung nicht gewährleistet werden kann, können bestimmte Präparate eingenommen werden. Auch nicht-medikamentöse Maßnahmen kommen zum Einsatz. Gezielte Bewegung mit Physiotherapie und Sportarten, die positive Auswirkungen auf die Knochen haben, zum Teil auch Krafttraining, wird empfohlen.

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

Bereits im jüngeren Alter und gerade Frauen vor der Meno- pause können einige Vorkehrungen treffen, um dem drohenden Knochenschwund vorzubeugen. Das Risiko zu erkranken lässt sich durch eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung und einer gesunden, basenreichen Ernährung minimieren. Auch bereits bei der Vorsorge ist es ratsam, auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium, Magnesium und Vitamin D zu achten. Sinnvoll ist es ebenfalls Unter- oder Übergewicht zu vermeiden.

Wann zur Untersuchung?

Liegt eine der Erkrankungen vor, die sich auf die Knochen- gesundheit auswirken können, empfiehlt der Dachverband Osteologie, bereits ab einem Lebensalter von 50 einen Arzt aufzusuchen. Das ist wichtig, da der Knochenschwund bis zu den ersten Brüchen normalerweise unbemerkt verläuft. Allen anderen Personen wird generell ab 70 Jahren dazu geraten, eine Osteoporose-Diagnostik durchführen zu lassen. Dies geschieht mittels einer Knochendichtemessung, bei der der Mineralsalzgehalt bestimmter Knochen, beispielsweise der Lendenwirbelsäule gemessen wird.

Michaela Theresia Schwarz

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